zukunftswerkstatt im zeit-raum
Wachstum - Wirtschaft in Zukunft - weiterhin Wachstumszwang?
Statt im voll besetzten zeit-raum referiert sonst Mathias Binswanger an der NWFH oder an der Uni SG. Verständlich und mit eingängigen Bildern erklärte der schweizweit einflussreiche Oekonom das heutige, kapitalistische System unserer Gesellschaft. Seit durch die Industrialisierung auch maschinelle Arbeitskraft eine Rolle spielte, veränderten sich die Regeln in der Wirtschaft. Um weiter zu bestehen und konkurrenzfähig zu bleiben, müssen Unternehmen wachsen und investieren können. Das hat Forschung ermöglicht und uns viel Wohlstand gebracht – Ernährung, Mobillität, Lebenserwartung etc.
In Kauf nehmen wir damit einen viel zu hohen CO2 Ausstoss, den wir auch heute noch wenig industrialisierten Ländern nicht absprechen können. Bei uns bringt mehr Wachstum, ein höheres BIP, keine grössere Zufriedenheit der Menschen mehr. Leider gibt es in diesem System keine wirkliche Alternative, da die Schrumpfung der Wirtschaft direkt in eine Krise führt, wie Binswanger erläutert. Eine Option wäre bei unserem meist satten Lebensstandard ein wenigstens geringeres Wachstum.
In der Diskussion kam zum Ausdruck, wie verwoben und gefangen wir auch als einzelne in diesem System sind. Änderungen müssten mehrheitsfähig sein – und wer ist wirklich bereit zu verzichten? Den Weg der vielen kleinen Schritte in der eigenen Überzeugung gibt es dennoch: Kleinräumigkeit nutzen, tauschen, reparieren, reflektiert und reduziert konsumieren, Genossenschaften bilden mit eigenen Zielen – das sind Möglichkeiten, Zufriedenheit und Nachhaltigkeit statt finanziellen Gewinn zu vermehren.